Interview mit Andreas Berndt
Kaffeeröstereien gibt es viele, aber was macht Ihren Kaffee so besonders?
Kaffee gilt als Genussmittel – und genauso verstehen und behandeln wir ihn. Mit viel Liebe zum Detail, mit traditioneller Handwerkskunst und besten Rohstoffen. Sehr guten Kaffee kann man mit Spitzenweinen vergleichen, das ist hohe Kunst, man benötigt viel Erfahrung, beste Ausgangsbedingungen und hochwertigste Produkte. Wir beziehen zum großen Teil unseren Kaffee direkt vom Bauern und kennen sie alle persönlich – vor der Corona-Pandemie war ich zum Beispiel in Thailand und habe selbst bei der Ernte geholfen. Mittlerweile bieten wir mehr als 40 unterschiedliche Kaffeesorten an, so dass bei uns jeder Kunde garantiert seinen Lieblingskaffee findet – individueller Service und Wohlfühlatmosphäre inklusive.
Ihren Kaffee kann man nicht nur in Hannover, sondern auch in China genießen. Wie kam es dazu?
Meine Söhne Fabian und Flemming leben seit 2016 in Changde, einer mit Hannover befreundeten Stadt in der chinesischen Provinz Hunan, und bauen dort eine Hannoversche Kaffeemarke für den chinesischen Markt auf. Vorausgegangen war der Besuch einer chinesischen Delegation mit 35 Personen in der Rösterei in Limmer, drei Tage später habe ich mich mit
einer kurzen Präsentation auf chinesisch der Delegation im Rathaus offiziell vorgestellt. Die war extrem begeistert und so kam es zu der Zusammenarbeit, dem Betrieb einer Rösterei als Joint Venture in China. Mindestens einer meiner Söhne will aber eines Tages zurückkommen und die Rösterei in Hannover unterstützen.
Was verbindet Sie mit Ihrem Hauptstandort Linden-Limmer?
In Linden-Limmer bin ich geboren, hier bin ich aufgewachsen und habe hier in meiner Jugend Fußball gespielt. Deshalb war es für mich auch klar, hier mit meiner Manufaktur zu starten. Ich habe die Rösterei zu einer starken, regional verwurzelten Marke aufgebaut. Mir ist das regionale Bekenntnis sehr wichtig! Unsere Marke steht für Hannover und ist durch viele Kooperationen sehr stark mit der Stadt und der Region verbunden. Ich lebe ganz bewusst das Motto „Think global, act local“ und gebe Geld fast ausschließlich regional aus – für unser Unternehmen gibt es deshalb ein „Bestellverbot“ bei Amazon.
Welche Erwartungen haben Sie an die Wasserstadt Limmer?
Ich erhoffe mir von der Wasserstadt eine weitere Belebung des Kiezes, denn Limmer wird noch von vielen Hannoveranern unterschätzt. Es ist eine tolle Entscheidung der Projektentwickler gewesen, die Wasserstadt hier umzusetzen. Dabei sind mir auch Nachhaltigkeitsthemen sehr wichtig. Ich habe von dem Nachhaltigkeitssiegel der DGNB für die Wasserstadt gelesen – das hat mich sehr gefreut, denn unsere Rösterei tickt genauso. Und natürlich freuen wir uns auf neue Stammkunden! (lacht)